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Wann ist dein Podcast wirklich erfolgreich?

Erfolgreich, ja, das möchte eigentlich jeder Podcaster werden. Doch wo verläuft die Schwelle zwischen Top und Flop? Finde dazu die passenden Kennzahlen!


Ein Gastbeitrag von Jürgen Kroder / StartUpWissen.biz


Kommt mit dem Podcasten der Ruhm?

Geben wir es zu: Kein Podcaster tritt mit der Mission “Mein Podcast soll ein Misserfolg werden” an. Stattdessen wünschen wir uns alle doch etwas Ruhm und Ehre, vielleicht auch etwas Umsatz. Und wenn du ehrgeiziger an dein Podcast-Projekt rangehst, wünschst du dir damit den großen Durchbruch. Zehntausende Fans bzw. Hörer, das wäre doch was - oder?

Doch ist das realistisch? Was genau definierst du als Erfolg? Und welche Kennzahlen solltest du verfolgen? Die Antworten auf diese Fragen bekommst du in diesem Ratgeber.


Kann man mit einem Podcast große Reichweiten erzielen?

Es soll einige Podcasts geben, die - angeblich - Hunderttausende Hörer erreichen. Angeblich, da keine offizielle Meldestelle oder Institution besteht, die Podcast-Reichweiten erfasst. Somit ist es schwer, diese Aussagen zu bestätigen.


Doch auf der Seite Graphtreon siehst du, dass manche Podcasts wirklich zehntausende Unterstützer haben, die über Patreon Geld für die Audiocasts spenden. So kommt zum Beispiel “True Crime Obsessed” auf rund 50.000 zahlende Unterstützer.

Große Reichweiten in Form von treuen Podcast-Fans lassen sich somit in Geld umwandeln. Geld, von dem du unter Umständen leben kannst.


Wann gilt ein Podcast als erfolgreich?

500 Abonnenten oder 50.000? 200 Euro Umsatz oder 20.000? Die Frage, ob ein Podcast als Erfolg angesehen werden kann, hängt von der Definition ab. Und die musst du für dich selbst finden!


Wenn du deinen Podcast nur als Hobby nebenbei betreibst, können 200 Euro Umsatz ein ordentlicher Achtungserfolg sein. Wenn du aber deinen Podcast zum Vollzeit-Beruf machen möchtest, können 2.000 Euro im Monat zu wenig sein.

Gleiches gilt für die Reichweite: Hast du deinen Podcast kürzlich gestartet, sorgen die ersten 100 Abonnenten für Luftsprünge. Investierst du dagegen seit Jahren extrem viel Zeit in dein Projekt, mögen 1.000 Abonnenten als Flop wirken.

Wie findest du die richtigen Erfolgsmetriken?

Erfolg ist immer relativ. Relativ zu deinen Erwartungen. Relativ zu den Messgrößen, die du ansetzt. Und auch relativ zur Zeit.


Um also eine valide Aussage treffen zu können, ob dein Podcast erfolgreich ist, musst du dir Ziele setzen und dafür handfeste Metriken aussuchen.


Metriken, also Kennzahlen, die du erheben und für deine Erfolgsdefinition nutzen kannst, sind unter anderem:


  • Hörer: Die Anzahl der Menschen, die sich für deinen Podcast interessieren und ihn anhören.

  • Abrufe: So oft werden einzelne Folgen und alle Folgen kumuliert gestartet. Die Anzahl der Abrufe fällt immer höher als die Anzahl der Hörer aus. Denn ein Hörer kann ja eine Folge zigfach beginnen.

  • Abonnenten: Wenn deinen Hörern deine Episoden gefallen, abonnieren sie deinen Podcast-Feed.

  • LTR: Die Listen-Through-Rate gibt an, wie viele deiner Hörer eine Podcast-Folge nicht nur gestartet, sondern auch durchgehört haben.

  • Bewertungen: Auf Plattformen wie Apple Podcast können deine Hörer eine kurze Rezension abgeben.

  • Reaktionen: Bekommst du Mails oder persönliches Feedback zu deinem Podcast? Erfasse die Anzahl, um sie als Metrik zu verwenden.


Um die genannten Metriken auswerten zu können, musst du sie zuerst erheben. Plattformen wie Apple Connect oder Dienstleister wie Podigee helfen dir dabei, die gängigsten Zahlen zu sammeln.


Und nun?

Wenn du zum Beispiel weißt, dass du 200 Abonnenten hast, ist das nett. Doch die Zahl alleine sagt eigentlich recht wenig aus. Du musst sie immer in Relation zu anderen Metriken setzen.


Hier ein paar Beispiele:

  • Zeit: Wie lange bist du schon am Podcasten?

  • Geld: Hast du die Reichweite durch Ads oder andere bezahlte Maßnahmen gepusht?

  • Markt: Wie groß ist oder könnte die potenzielle Zielgruppe sein? Agierst du in einer Nische oder in einem “Massenmarkt”?

  • Mitbewerber: Wie viel Konkurrenz hast du in deinem Themenbereich?


Anders ausgedrückt: Vergleiche keine Äpfel mit Birnen! Wenn du mit deinem deutschen Yoga-Podcast nur Menschen ab 40 ansprichst, kannst du nicht erwarten, dass du ähnliche Abrufzahlen wie der englische Yoga-Podcast für jedermann erreichst.


Sei also realistisch, was deine Ansprüche angeht. Und setze dir handfeste Ziele!

Wie setzt man sich die richtigen Ziele?

Sei SMART! Das Akronym steht für:

  • spezifisch

  • messbar

  • erreichbar (Englisch: achievable)

  • realistisch

  • terminiert


Das heißt, halte genau fest, was du als Top oder Flop ansiehst. Ein Beispiel für ein SMARTEs Ziel - und damit als Messgröße für deinen Erfolg - könnte so lauten:

“Ich will bis in 12 Monaten mit meinem neuen Yoga-Podcast für die Generation Z mindestens 5.000 Fans bekommen.”

Wenn du dir dieses Ziel gesetzt hast, musst du eine Strategie erarbeiten. Also Maßnahmen, wie du die gesetzte Erfolgsgrenze überschreiten möchtest. In deinem Marketing-Plan könnte dann unter anderem stehen:

  • Ich investiere pro Woche 10 Stunden in mein Podcast-Projekt

  • Ich gebe durchschnittlich 500 Euro im Monat für Werbemaßnahmen aus

  • Ich spreche meine Zielgruppe an, indem ich Facebook-Ads schalte

  • Ich werde in mind. 2 anderen, relevanten Podcast pro Monat zu Gast sein

Wichtig: Stelle dir stets die Frage, ob deine Erfolgskennzahlen - die sogenannten Key Performance Indicators - wirklich sinnvoll sind! Was bringt es dir, wenn du 2.000 Hörer, Abonnenten oder Abrufe generierst?

Warum willst du diese Metrik unbedingt erfüllen? Kannst du beispielsweise dein Vorhaben, vom Podcast zu leben, nicht auch mit einer kleinen, feinen und Spenden-freudigeren Zielgruppe erreichen?


Fazit

Angaben wie Reichweite oder Erfolg sind relativ. Am Ende kommt es darauf an, welche Ziele du dir selbst setzt und wie konsequent du dein Podcast-Projekt durchziehst. Denn ein Podcast ist ein Marathon, kein Sprint.

Und: Sei nicht überheblich und feiere alle kleinen Erfolge! Stell’ dir zum Beispiel mal vor, du würdest vor deinen 500 Abonnenten stehen - ziemlich beeindruckend, oder?


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Über den Autor:

Jürgen Kroder ist Marketing-Strategie-Berater, Fachautor und Chefredakteur der Website StartUpWissen.biz. Mit dem StartUpWissen Podcast (der früher USP Marketing Podcast hieß) betreibt er seit 2020 ein eigenes Podcast-Format.

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